Konzept zur „Standardisierung des Datenaustauschs für Gelegenheitsverkehre – SDGV”
Ein flexibel und einfach nutzbarer Öffentlicher Personennahverkehrs (ÖPNV) erfordert u.a. eine aktuelle, durchgängige und diskriminierungsfreie Fahrgastinformation. Die digitale Vernetzung schafft hierfür wesentliche Grundlagen. Sie ist überdies die Voraussetzung für den elektronischen Vertrieb und somit der Grundstein der Servicekette „Informieren – Buchen – Bezahlen“.
Eine Vernetzung bedingt herstellerunabhängige Standards, auf deren Basis Daten und Informationen systemübergreifend ausgetauscht werden können. Die Notwendigkeit zur Vernetzung endet dabei nicht bei den „klassischen“ Formen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Bewährte Mobilitätsformen, wie z.B. Taxen, und neue Mobilitätsdienstleister leisten ebenfalls einen Beitrag zur individuellen Mobilitätsgestaltung und dürfen bei Mobility-as-a-Service (MaaS) nicht vernachlässigt werden.
Zielsetzung des Förderprojekts war vor diesem Hintergrund die „Erstellung eines herstellerunabhängigen Grundkonzepts und Aufbau eines prototypischen Datenbankmodells für Daten des
Gelegenheitsverkehrs“ kurz “Standardisierung des Datenaustauschs für Gelegenheitsverkehre – SDGV”, welches die drei Formen des Datenaustausches
1. reiner Datenaustausch (Information),
2. Datenaustausch i.V.m. Austausch eines Buchungslinks, der den Absprung zwecks Buchung auf die Seite des jeweiligen Anbieters ermöglicht und
3. Tiefenintegration (Buchung direkt im jeweiligen Fahrgastinformationssystem und ohne Absprung)
berücksichtigt und die Betreiber der relevanten Systeme in die Lage versetzt, die erforderlichen Informationen standardisiert zu übermitteln bzw. auszutauschen.
Abbildung 1: Formen des Datenaustauschs – Stufen der Integration
Im Ergebnis wurden, aufbauend auf der Dokumentation der Datenflüsse im Be-stand und der Analyse der bestehenden Standards für den Datenaustausch von Gelegenheitsverkehren, konzeptionelle Vorschläge für die drei o.g. Integrationsstufen skizziert. Im Rahmen des Vorhabens wurde ein fachliches Datenmodell beschrieben und es wurden begründete Empfehlungen für die Abbildung der drei Stufen über bestehende Schnittstellenformate abgegeben.
Aufgabe künftiger Vorhaben könnte es vor diesem Hintergrund sein, auf den mit SDGV geleisteten Vorarbeiten aufzubauen und das fachliche Datenmodell durch ein technisches Datenmodell zu ergänzen, um so auch die technischen Grund-lagen für die praktische Umsetzung eines zukunftsweisenden, standardisierten Datenaustausches im Bereich der Gelegenheitsverkehre zu schaffen.